Gedanken über die Heimat... mal anders

Man lebt seit seiner Jugend in ein und derselben Stadt, man liebt sie, eigentlich. Man kennt sie in- und auswendig. Was doch gut ist, oder? - Wie man’s nimmt.

Ich war schon immer jemand, der alle paar Jahre eine gewisse Veränderung in seinem Leben gebraucht hat. Entweder man hat seinen Freundeskreis gewechselt, da man aus dem alten rausgewachsen ist. Oder man ist in einen anderen Stadtteil gezogen. Man hat in einer anderen Stadt studiert, kam danach wieder zurück. Wieder neuer Stadtteil, wieder neue Freunde. Momentan ist es wieder soweit. Eine neue Phase bricht an. Mich nervt alles. Diesmal denke ich, ist es der Arbeitsplatzwechsel der Abhilfe schafft. Denn da liegt der Grund für meine Unzufriedenheit verborgen. Aber das ist ein anderes Thema.
Zurück zum eigentlichen Problem: Die ewig gleiche Stadt. Wäre es beispielsweise Berlin, wäre das kein Problem. Aber Berlin bleibt ja auch nicht ewig gleich. Sie verändert sich ständig, davon kann man ausgehen. Und das ist gut so. Eine große Stadt, die sich mit ihren Bewohnern entwickelt und verändert, so wie sie selbst in der Lage ist, ihre Bewohner zu inspirieren und zu verändern. Aber wir reden hier nicht von Berlin. Wir reden auch nicht von einer anderen vergleichbaren Metropole. Nein, wir reden von Karlsruhe. Der Stadt die die meisten Menschen nur auf Grund des Verfassungsgerichts kennen. Bezeichnend. Allerdings scheint mir das Problem hier weniger bei der Stadt als bei ihren Bewohnern zu liegen.
Veränderungen sucht man hier (meiner Meinung nach) vergebens. Nicht, dass es nicht immer wieder versucht würde. Das schon. Aber es hat den Anschein, als wollten die meisten Menschen hier keine Veränderungen. Alles Neue wird mit Argwohn beäugt, bis sich die Ersten „trauen“ das Neue zu testen, muss es meist schon wegen Mangel an Akzeptanz wieder aufgegeben werden. Veränderung lohnt sich hier nicht. Wie soll man sich da auf Dauer als lebensbejahender, veränderungsfreudiger Mensch wohlfühlen?
Die Lösung für mein Problem liegt nahe: Arbeitsplatzwechsel angestrebt, Stadt treibt mich langsam in den Wahnsinn – na klar! Umziehen! Irgendwohin wo das Leben pulsiert und die Kreativität und die Ideen einen praktisch an jeder Ecke packen! Das wäre schön. 
Diese Option wird auf mittelfristige Sicht auf jeden Fall meine Lösung sein. Bisher gibt es aber einen sehr großen und für mich unheimlich wichtigen Faktor der dies zurzeit nicht möglich macht. Meinen Freund. Ohne ihn möchte ich nicht weg und er kann sich beruflich gerade nicht verändern. Schade. Aber ich werde warten und bis dahin versuchen, die Menschen in meinem geliebten Karlsruhe ein wenig zur Offenheit zu animieren und Freude an Veränderung zu propagieren. Mal sehen, wie weit ich komme… Und welche alternative Veränderung meine neue Phase einleitet.

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